Interviews: Nordbayerischer Kurier: "Ich wollte es so richtig brausen lassen"



"Ich wollte es so richtig brausen lassen"

Gespräch mit dem Komponisten Jörn Arnecke - Uraufführung beim Festival junger Künstler

Beim letztjährigen Festival junger Künstler gelangten von dem jungen Komponisten Jörn Arnecke einige Lieder und vor allem seine Bearbeitung für Kammerorchester der Mozart-Oper "Le nozze di Figaro" zur Aufführung. Die gute Resonanz, insbesondere vonseiten der Verantwortlichen des Jugendfestspieltreffens, Sissy Thammer und Siegfried Palm, führte zu dem Auftragswerk für Orchester, das nun am Sonntag in der Bayreuther Stadthalle uraufgeführt wird.

Herr Arnecke, hat die Uraufführung für Sie eine besondere Bedeutung, und wie fügt sie sich Ihrer Meinung nach in das Gesamtkonzept des Festivals?


Bayreuth war für mich schon lange eine Art alter Traum. Mein erstes intensives Opernerlebnis hatte ich mit dem "Lohengrin", da wurde ich zum ersten Mal von der Handlung einer Oper richtiggehend gepackt. So ist es natürlich besonders schön, dass nun gerade hier mein Werk "Folie" uraufgeführt wird. Dass es damit einen jungen Komponisten getroffen hat, passt sehr gut zum Gesamtkonzept des Festivals. Ich habe hier eine große Bereitschaft gefunden, sich auf Neues einzulassen.

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 Wie lief die Probenarbeit mit dem Orchester und dem Dirigenten Ferenc Gábor?


Sehr gut! Es ist sehr selten, dass man jemanden trifft, der so gut vorbereitet ist, der die Partitur so genau studiert hat und dann auch noch eine so effiziente Probenarbeit durchführt, wie Herr Gábor dies hier tut. Das Interesse des Orchesters wird von Probe zu Probe immer größer. Sie müssen sich ja auch erst an die neuen Klänge gewöhnen. Es ist schön, dass überhaupt so viel Probenzeit zur Verfügung steht, was sicherlich eine Ausnahme ist, aber ja gut zur hiesigen Arbeitsatmosphäre passt. Es ist sehr motivierend, für ein solches Festival zu schreiben.

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Wolfram Graf, Nordbayerischer Kurier, 25. August 2001